Philosophie Lexikon der Argumente

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Ich: A. Der Ausdruck einer Sprecherin oder eines Sprechers für das Subjekt bzw. die Person, die sie selbst ist. Der Gebrauch dieses Ausdrucks setzt ein Bewusstsein der eigenen Person voraus. Siehe auch Selbstbewusstsein Selbstwissen. B. Die psychische Entität eines Subjekts, das in der Lage ist, sich auf sich selbst zu beziehen. Siehe auch Identität, Person, Subjekte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

George Herbert Mead über Ich – Lexikon der Argumente

Habermas IV 66
Ich/Selbst/Mead/Habermas: Der Übergang von der symbolisch vermittelten zur normativ geregelten Interaktion ermöglicht nicht nur die Umstellung auf eine modal differenzierte Verständigung. Sie bedeutet nicht nur den Aufbau einer sozialen Welt, sondern auch die symbolische Durchstrukturierung von Handlungsmotiven. Aus dem Blickwinkel der Sozialisation stellt sich diese Seite des Vergesellschaftungsprozesses dar als die Ausbildung einer Identität.
Mead: behandelt die Identitätsbildung als Beziehung zwischen dem Me“ und dem „I“.
Me: Die Perspektive, aus der das Kind, indem es selber die Erwartungen des generalisierten Anderen im gegenüber einnimmt, ein System innerer Verhaltenskontrollen aufbaut. So bildet sich auf dem Weg der Verinnerlichung sozialer Rollen ein Über-Ich-Struktur.
Ich/I/Mead: darauf reagieren wir als Ich.(1)

Habermas IV 67
Ich/Mead: Mead begreift das „Ich“ als die generalisierte Fähigkeit, kreative Lösungen für Situationen zu finden, wo so etwas wie die Selbstverwirklichung der Person auf dem Spiel steht.(2)
Habermas: Danach ist das “Ich” zugleich Motor und Statthalter einer Individuierung, die allein durch Sozialisation erreicht werden kann.
>Sozialisation
.

Habermas IV 94
Ich/Mead/Habermas: „Die Trennung von „I“ und „Me“ ist keine Fiktion, Sie sind nicht identisch, da das Ich niemals ganz berechenbar ist. Das „Me“ verlangt nach einem „I“, wenn wir Verpflichtungen erfüllen… doch ist das Ich immer ein wenig verschieden von dem, was die Situation selbst verlangt(…). Zusammen bilden sie eine Persönlichkeit, wie sie in der gesellschaftlichen Erfahrung erscheint (…). Das Selbst ist im Wesentlichen ein gesellschaftlicher Prozess, der aus diesen beiden unterschiedlichen Phasen besteht, Ohne diese beiden Phasen gäbe es keine bewusste Verantwortung und auch keine neuen Erfahrungen.“(3)
>Selbst.

1. G. H. Mead, Mind, Self, Society (Ed) Ch. W. Morris (German) Frankfurt 1969, S. 217
2. Ebenda S. 248
3. Ebenda S. 221.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Mead I
George Herbert Mead
Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus Frankfurt 1973

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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